April 10

Anlässlich des 80sten Geburtstags und 60-jährigen Jubiläums im Haus der Meeres: Brief an den Herrn Papa, der mir den Tauchsport in die Wiege gelegt hat!

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Es ist nun 60 Jahre her, seitdem Du unermüdlich und immer ehrenamtlich daran arbeitest, „Dein“ Haus des Meeres zu den Top Sehenswürdigkeiten Wien’s zu entwickeln. Mit über einer Million Besuchern im Jahr 2024 sind wir unangefochtene Nummer 1 unter den „Privaten“.

So wie Du Dich in Deinem Brotberuf, über 45 Jahre als Spediteur bei Schier Otten & Co, vom Lehrling bis zum geschäftsführenden Direktor entwickelt hast, leistest Du immer noch Herausragendes für unser Haus des Meeres und hilfst es bis heute, immer noch weiterzuentwickeln.

Deine Leidenschaft für das Meer sowie zur Aqua- und Terraristik hat Dich bereits in jungen Jahren in den Bann gezogen – teils zum Leidwesen Deiner Mama, Du hattest zu Hause ja auch einen kleinen Zoo und man sagte, manchmal mehr als damals im Haus des Meeres

So wurdest Du, in der Absicht Tiere zu erwerben, plötzlich tatkräftiges Mitglied im Verein. Zu dieser Zeit hast Du auch Deine Mindi kennengelernt und kurz darauf geheiratet und dann kamen auch schon meine Schwester und ich zur Welt. In meinem Geburtsjahr hast Du für die ersten Mitgliedsausweise des Haus des Meeres gesorgt, ein Jahr darauf, entstand der erste Katalog – und das mit Unterstützung von Mama – sie hat den Umschlag dafür entworfen. Wie es so mit Dir ist, wenn Du Dich wo engagierst, geht es steil bergauf – im Geburtsjahr meiner Schwester, warst Du bereits Vizepräsident – 2 Jahre später, Ehrenpräsident und seit 1974 Ehrenpräsident mit Sitz und Stimme im Vorstand auf Lebzeiten – mit 29 Jahren keine Selbstverständlichkeit. Mit 32 Jahren warst Du allein zeichnungsberechtigter geschäftsführender Präsident des Vereins.

Um den Tierbestand im Haus des Meeres zu erweitern, hast Du Dich immer bemüht, Fangfahrten zu organisieren und finanzieren, aber auch unsere Familienurlaube dafür zu nutzen, unseren Besuchern immer etwas Neues bieten zu können. Statt „normaler“ Urlaubsgegenstände, standen an oberster Stelle immer die platzraubenden Kanister, gefolgt von der Tauchausrüstung, die wir im Auto verstauen durften. Badezimmer wurden zu Quarantänebereiche für die Fänge umfunktioniert – heute verboten und unvorstellbar. Auch das Thema „Morgensport“ lernte ich dabei kennen – es war der täglich in der Früh angesagte Wasserwechsel, der durchzuführen war. Sollte einmal beim Transport eine Luftpumpe ausgefallen sein, gab es die Familie, auf die Du Dich – bzw. das Haus des Meeres sich – verlassen konntest, da wir über den Mund und Luftschläuche für eine ausreichende Luftzufuhr gesorgt haben. So endeten viele Urlaube vor der Tür des Haus des Meeres – wir waren aber immer sehr stolz darauf, was Du alles aus der Tiefe für dieses Haus geborgen hast.

Diese Gene hast Du auch erfolgreich an mich weitergegeben und ich erinnere mich gerne zurück, als ich den Umgang mit Netzen kennenlernen durfte und später als wir beispielsweise auf Raab, in 40m Tiefe, rote Gorgonien abgestemmt haben – immer am kritischen Pfad der Tauchzeit, waren es tolle Abenteuer, die mich auch motivierten, meine Kenntnisse im Tausport zu erweitern und dem Verein Haus des Meeres – Vivarium Wien, beizutreten, mittlerer Weile seit 41 Jahren.

Du hast, durch die Übernahme der persönlichen Haftung gegenüber Banken für zahlreiche Projekte, tatsächlich Licht ins Dunkle des Haus des Meeres gebracht. Zug um Zug wurde unser Bunker immer „löchriger“. Visionäre Zubauten, wie das Tropenhaus und der Krokipark wurden umgesetzt. Wenn Zulieferungen für größere Aquarienscheiben oder ein Tunnel theoretisch nicht möglich waren, wurden Projekte nicht den Bedingungen angepasst, sondern neue Bedingungen geschaffen, auch wenn es dabei oft durch meterdicken Stahlbeton ging. Ein Zeichen für Deine Beharrlichkeit, Deine Energie und Dein Engagement für dieses Haus. Letztlich ist es Dir auch gelungen den Bunker für das Haus des Meeres zu erwerben.

Mit dem Zubau, der Dir bereits vor 5 Jahren gewidmet wurde, hast Du Dir ein weiteres Denkmal gesetzt. 7 Jahre lang hast Du Dich dafür eingesetzt und hast vor dem größten Projekt in der bisherigen Geschichte dieses Hauses auch die organisatorischen Weichen für die Zukunft gestellt. Du warst der Architekt und Baumeister der gemeinnützigen Stiftung mit der Eingliederung der beiden GmbHs und beiden Vereinen – ohne Deine Zielstrebigkeit, wären wir heute nicht da, wo wir gerade sind.

Was Dich ebenfalls immer ausgezeichnet hat, war und ist das Gespür für die Menschen – diverse Teams, die richtigen Verantwortlichkeiten und eine offene Kultur im Haus sind Dir wichtig. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter trägt wie ein Zahnrad zum Erfolg bei und ist entsprechend wichtig – Du lebst den Begriff der Haus des Meeres Familie und dieser Respekt wird Dir auch entsprechend zurückgegeben.  Nach Deiner Pensionierung warst Du immer jeden Mittwoch im Haus und das wusste die ganze Belegschaft – dementsprechend wurde das Haus am „Six Mittwoch“ immer besonders gründlich gereinigt und auf Hochglanz gebracht.

Letztlich hast Du im Stiftungsvorstand gemeinsam mit Jörg Ott eine Regel eingeführt, die besagt, dass ein aktives Vorstandsmitglied nicht älter als 75 Jahre sein darf, was dazu geführt hat, dass Du mich gefragt hast, ob ich Deinen Platz im Vorstand übernehmen würde.

Obwohl mir Deine „Haus des Meeres Schuhe“ sicher drei Nummern zu groß sind und ich dort nie reinwachsen werde, bemühe ich mich diese Aufgabe, gemeinsam mit den beiden Vorstandskollegen, den Geschäftsführern und der Haus des Meeres Familie, bestmöglich weiterzuführen.

Ich bin aber gleichzeitig sehr froh darüber, dass Du uns in einer weiteren Funktion als Beirat des Stiftungsvorstands, erhalten bleibst und weiterhin tatkräftig unterstützt. Deine Ideen und Deine Visionen inspirieren mich ungemein und ich freue mich sehr auf viele weitere gemeinsame Projekte!

Du hast diese Woche, neben dem Silbernen im Jahr 2000, auch das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, für Dein Lebenswerk „Haus des Meeres“ erhalten – Paps, ich bin sehr stolz auf Dich!

Neben einem erfolgreichen Mann oder einer erfolgreichen Frau, die neben der Passion zum Brotberuf auch Hobbies zur Berufung haben, stehen immer auch Partner und Familien, die darauf Rücksicht nehmen müssen – deshalb geht auch ein großes Dankeschön an Mama, meine Schwester und ich möchte mich an dieser Stelle auch bei meiner Familie für das Verständnis bedanken, dass sie mir entgegenbringen!

Vielen Dank, was Du für das Haus des Meeres bisher geleistet hast und vielen Dank für das Vertrauen, dass Du mir geschenkt hast, diese Mission gemeinsam fortführen zu dürfen.

Herzliche Gratulation zum 60-jährigen HDM Jubiläum und zum 80-sten Geburtstag!
Dein stolzer Sohn,
Gerald


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